loader image

Welche Rolle hat ein Aggregator bei flexQgrid?

Was macht ein Aggregator?

Ein Aggregator bündelt die Flexibilität mehrerer Anlagen. Durch Aggregation können die unterschiedlichen Eigenschaften verschiedener Anlagen für eine optimale Vermarktung genutzt werden.

Dies gelingt bereits sehr erfolgreich in der Höchst- und Hochspannung, wo unterschiedliche Industriestandorte sowohl Regelleistung als auch abschaltbare Lasten als Versicherung für die Übertragungsnetzbetreiber zur Verfügung stellen. Über diesen Weg nehmen viele Standorte auch am Intradayhandel teil und nehmen so eine wichtige Rolle in der Energiewende ein.

In der Mittelspannung könnte die Aggregation von größeren Windparks und PV-Freiflächenanlagen Flexibilität für die Verteilnetzbetreiber zur Verfügung stellen. Und zuletzt in der Niederspannung gilt es, die Einspeisung von Dach-Photovoltaikanlagen, die Ladevorgänge von Elektroautos und den Strombedarf von Wärmepumpen und Batterien so aufeinander abzustimmen, dass weitgehend erneuerbare Energien genutzt und Netzengpässe vermieden werden.

Wie passt das zu flexQgrid?

Bei flexQgrid wird genau diese Integration unterschiedlicher Anlagen ins Verteilnetz getestet. Das Ziel besteht darin, mehrere Anlagen in der Niederspannung zu aggregieren und somit den Netzkunden zu ermöglichen die von Netzbetreiber vorgegebene Quote zur Einspeisungs- oder Verbrauchsanpassung in Summe zu erfüllen und dabei die individuellen Bedarfe aufeinander abzustimmen. Somit werden die einzelnen Kunden weniger stark eingeschränkt als durch die Quote vorgegeben und können ihre Bedarfe auch trotz Quotenvorgabe erfüllen.

Es kann sinnvoll oder wirtschaftlicher sein, nicht alle Anlagen auf gleiche Weise durch die Quote zu steuern, sondern gezielt mit einzelnen Anlagen zu reagieren. Diese Aufgabe übernimmt Entelios (Link Partnerprofil) in flexQgrid. Wir haben zunächst die größten Photovoltaikanlagen und einen Quartierspeicher identifiziert, deren Steuerung einen signifikanten Beitrag zur Netzsituation leisten kann. Im zweiten Schritt gilt es, die Ansteuerung der unterschiedlichen Anlagen und deren Einbindung an die Marktplattform des Aggregators umzusetzen. Wenn nun der Verteilnetzbetreiber eine bestimmte Quote vorgibt, kann Entelios als Aggregator einen Sekundärhandel durchführen und somit das optimale Ergebnis für die Kunden der einzelnen Anlagen erzielen. Im letzten Schritt wollen wir im Feldtest die konkrete Aggregation, Sekundärhandel unter Einhaltung der Quotenvorgabe und Steuerung vornehmen.

Parallel zu dieser Arbeit hat das Bundeswirtschaftsministerium den Entwurf eines Gesetzes zur zügigen und sicheren Integration steuerbarer Verbrauchseinrichtungen in die Verteilernetze und zur Änderung weiterer energierechtlicher Vorschriften (Steuerbare-Verbrauchseinrichtungen-Gesetz) veröffentlicht. Dieser Entwurf zeigt eindrücklich, dass dieses Thema ganz oben auf der politischen Agenda für die Energiewende steht. Im Forschungsprojekt können wir zeigen, wie eine kundenfreundliche Lösung aussehen sollte.

Teilen Sie jetzt diesen Artikel: